Freunde, die damals im Jugendamt tätig waren, fragten uns, ob wir uns vorstellen könnten, ein Pflegekind aufzunehmen. Wir erhielten ein paar Informationen wie … es handelte sich um ein Mädchen namens Melissa, das in der 24. Schwangerschaftswoche mit 700 Gramm am 11.09.1996 geboren wurde. Sie kam mit einem Hydrocephalus (Wasserkopf) zur Welt und ist infolge einer Candidasepsis auf einem Auge erblindet.
Melissa ist geistig behindert und wird nie laufen können … Wir setzten uns als Familie mit unseren drei Kindern, damals 4, 6 und 9 Jahre alt, zusammen und überlegten, ob wir das schaffen. Kurze Zeit später machten wir einen Besuchstermin mit dem Jugendamt aus. Inzwischen war Melissa 11 Monate alt, aber so klein wie ein normales Neugeborenes.
Wir haben uns in die kleine Melissa verliebt und gaben ihr ein neues zu Hause. Da wir eine eigene Tochter namens Melissa haben, ist aus unserem Familienzuwachs Melissa Meli geworden. Entgegen aller Prognosen hat sie mit 4 Jahren das Laufen gelernt, spricht wenig, aber singt viel. Das ist ihr Steckenpferd – die Musik. Sie kann total viele Lieder mitsingen, weiß aber nicht, was sie bedeuten. Sie hat autistische Züge und hängt sehr an geregelten Abläufen. Meli ist gerne in Gesellschaft, zieht sich aber auch mal zurück. Jetzt ist sie fast 26 Jahre bei uns und wir möchten ihr die Chance geben, ihr Leben zu bereichern.
Wir freuen uns über die Möglichkeit, die Neues Wohnen Meli bietet – und uns natürlich auch.